Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Konrad Hüseler

(09.01.1894 in Hamburg - 31.07.1958 in Moorburg)
Kunsthistoriker, Leiter des Museums für Kunst und Gewerbe
Elbstraße 9 bzw. 11 (Wohnadresse in Wedel vor 1943)
Steintorplatz, Museum für Kunst und Gewerbe (Wirkungsstätte)


Promotion, ab 1931 tätig am Museum für Kunst und Gewerbe. Eintritt in die NSDAP am 1. Mai 1933. Im selben Jahr dann „als Nachfolger von Max Sauerlandt zum Professor ernannt, war bis 1937 wissenschaftlicher Kustos, danach kommissarischer Leiter des Museums für Kunst und Gewerbe bis zum Ende der NS-Zeit.“ [1] Hüseler war in erster Ehe mit Anna Maria Magdalena, geb. Meyn, verheiratet. Nach ihrem Tod – sie starb 39-jährig an Krebs und nach dem Tod seines elfjährigen Sohnes Peter im selben Jahr 1936, heiratete Hüseler ein Jahr später die 22-jährige Johanna Lüchau, die allerdings wenige Monate nach der Eheschließung ebenfalls verstarb. Maike Bruhns schreibt in ihrem Buch „Kunst in der Krise“ weiter über Konrad Hülsen: „Während der NS-Zeit gebärdete er sich nationalsozialistisch mit Auswüchsen angemaßter Machtbefugnisse, so daß ihm bald der Ruf angehängt wurde: ‚ein großer Parteigenosse und Nichtkönner‘. In seiner Ägide wandelte sich das Museum für Kunst und Gewerbe aus einer weltoffenen, anspruchsvollen Institution mit künstlerischem Schwerpunkt in ein heimatkundliches, von Volkskunde bestimmtes Haus. Nebenbei gutachtete der Direktor als Spezialist bei Schätzungen von Raubgut auswandernder und ausgewanderter Juden und erbrochenen Liftwans im Hafen und stattete sein Museum mit den ältesten und wertvollsten Stücken aus.

Am 16. August 1945 wurde Hüseler aus der Leitung des Museums entlassen, nachdem er sich zu Kriegsende auch in Aumühle [wohin er mit seiner Familie nach der Ausbombung 1943 gezogen war und wo er als Schulungsleiter und Kompanieführer im Volkssturm agierte] als strammer Führer des ‚Freikorps Hitler‘ aufgeführt hatte (…).“[2]

Es folgte ein langwieriges Entnazifizierungsverfahren, dass damit endete, dass Hüseler in Kategorie V eingestuft wurde.