Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Ferdinand Bertram Ferdinand (Johannes Eduard) Bertram

(3.1.1894 Hamburg – 28.10.1960 Hamburg)
Mediziner, Privatdozent
St. Benedictstraße 1 (Privatadresse)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: Bq 70, 1013-1014


Christine Pieper schreibt über Ferdinand Bertram in der Hamburgischen Biografie: „Die von Bertram zwischen 1932 und 1959 geleitete zweite medizinische Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Barmbek war ein Ort moderner Diabetesbehandlung. (…)

Nach seiner Ernennung zum leitenden Oberarzt am 15. Februar 1932 erhielt er zudem noch die Lehrbefugnis für das Fach der Inneren Medizin an der Hamburgischen Universität, an der er Vorlesungen über Stoffwechselkrankheiten hielt. Neben seinen Tätigkeiten als Chefarzt und Privatdozent praktizierte Bertram als Facharzt für innere Krankheiten.

In der Zeit der Weimarer Republik interessierte sich Bertram auch für standespolitische und parteipolitische Fragen. Vor 1933 war er der Ortsgruppe des Hartmannbundes in Hamburg der der Deutschnationalen Volkspartei beigetreten. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme gehörte er zudem seit 1934 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und dem NS-Lehrerbund und seit 1937 der NSDAP und dem NS-Altherrenbund und seit 1939 dem NS-Reichskriegerbund an. Im nationalsozialistischen Lehrerbund fungierte Bertram seit Oktober 1936 als Vertrauensmann für das Allgemeine Krankenhaus Barmbek. In dieser Eigenschaft beteiligte er sich auch an den Ausbildungs- und Fortbildungskursen des Pflegepersonals und der Technischen Assistentinnen im Rahmen der Deutschen Arbeitsfront. Reden oder Veröffentlichungen politischer Art waren ihm nicht nachzuweisen. Die britische Militärregierung hatte keine Bedenken, ihn in der Nachkriegszeit im öffentlichen Dienst weiter zu beschäftigen. Übergangsweise übernahm er am 3. September 1945 die Dienstgeschäfte des Ärztlichen Direktors des Allgemeinen Krankenhauses Barmbek. Zwischen 1947 und 1953 wirkte er als Chefarzt im Allgemeinen Krankenhaus Langenhorn und war im letzten Jahr seiner Tätigkeit wiederum kommissarisch mit der ärztlichen Leitung dieser Anstalt betraut. Am 1. April 1956 kehrte er an das Allgemeine Krankenhaus Barmbek zurück.“ [1]