Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Richard Vogt

(19.12.1894 Schwäbisch-Gmünd – 23.1.1979 Santa Barbara (USA))
Flugzeugkonstrukteur
Inselstraße 2 (Privatadresse 1940)


Pilot, ab 1917 Arbeit in den Zeppelin-Werken in Friedrichshafen; Studium am Institut für Luft- und Kraftfahrwesen an der TH Stuttgart, Promotion zum Dr.-Ing. Auslandsaufenthalt in Japan. Hans Walden schreibt Richard Vogt in der Hamburgischen Biografie: „1933 nahm Vogt das Angebot der Hamburger Großwerft Blohm & Voss an, Technischer Direktor und Chefkonstrukteur ihn ihrem im Aufbau begriffenen Tochterunternehmen Hamburger Flugzeugbau (HFB) zu werden. (…) Wie in Japan bearbeitete Vogt auch hier ganz überwiegend militärische Aufgabenstellungen, die sich aus dem von der NS-Führung stark forcierten Luftrüstungsprogramm ergaben. 1937 wurde ihm von Hermann Göring der Titel ‚Wehrwirtschaftsführer‘ verliehen.“ [1] Vogt entwickelte u. a. „verschiedene Typen von fliegenden Geschossen, darunter die Gleitbombe ‚BV 246‘ (‚Hagelkorn‘) (…). Im Sommer 1943 erläuterte er Hitler und Speer persönlich auf dem Obersalzberg das Konzept einer Gleitbombe (…). Mit der Besetzung Hamburgs durch britische Truppen verlor er 1945 seine Führungsposition im Flugzeugbau von Blohm & Voss.

Ab 1947 setzte Vogt seine Konstruktionslaufbahn in den USA fort, ohne allerdings dort eine ähnlich einflussreiche Stellung zu erlangen. (…) Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt verlieh ihm 1975 die Ehrenmitgliedschaft, Vogts Memoiren von 1976 sind von großem Stolz auf die eigenen Leistungen als Erfinder geprägt, selbstkritische Reflexion darüber, welchen politischen Zwecken seine Arbeit diente, scheint ihm fremd gewesen zu sein.“ [1]