Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Carl August Fischer

(18. Juni 1895 Witten - 25. August 1966 Witten)
Volkswirt
Adresse: kein Eintrag
Wirkungsstätte: Universität Hamburg, Sozialökonomisches Seminar, Edmund-Siemers-Allee


Nachdem Fischer in einem Industrieverband sowie in einem Bankhaus gearbeitet hatte, promovierte er 1921 über den Staatsbankrott an der Universität Freiburg. Fischer war von 1919 bis 1921 Mitglied der DNVP, 1921 schloss er sich dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund sowie der Organisation Consul an. Danach arbeitete er zu währungspolitischen Themen und habilitierte sich 1928 an der TH Berlin.

1932 wurde er Mitglied der NSDAP; ab 1933 gehörte er auch der SA an. Von 1933 bis 1934 war er planmäßiger außerordentlicher Professor an der Universität Hamburg und beschäftigte sich in dieser Zeit u.a. mit der Einwirkung der Machtübernahme der NSDAP auf den Ausbau der Wirtschaft.

Im November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des „Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. Im Jahr 1934 wurde er an die Universität Königsberg berufen und war dort bis 1937 als ordentlicher Professor für Rechts- und Staatswissenschaften beschäftigt. Wegen seiner homosexuellen Neigungen wurde er zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt, aus dem Staatsdienst entlassen und aus der NSDAP ausgeschlossen

Text: Katharina Tenti