Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Werner Kyrieleis

(20.9.1898 Hameln – 4.1.1961 Marburg)
Professor für Augenheilkunde
Curschmannstraße 32 (Privatadresse 1935)


1924 promoviert zum Dr. med., 1929 in Würzburg Habilitation, 1932 Privatdozent in Hamburg, Oberarzt am Krankenhaus Eppendorf.

Im 1. WK Leutnant. „Am Kapp-Putsch beteiligt und bereits seit 1924 Angehöriger des ‚Stahlhelm‘, war Kyrieleis 1933/34 als SS-Anwärter im NS-Reitersturm aktiv und trat dann 1937 endgültig in die SS ein, wo er es bis zum Oberscharführer brachte und für Augenuntersuchungen bei der Waffen-SS zuständig war.“ [1]

ab 1937 Mitglied der NSDAP, auch Mitglied im NSV, NS-Fliegerkorps, NS-Dozenten- und NS-Ärztebund. Ab 1941 Professor, ab 1944 Ordinarius in Gießen: Lehrstuhl für Augenheilkunde, Oberstabsarzt, beratender Arzt des Chefs des Sanitätswesens der Luftwaffe.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus bis 1947 wegen seines politischen Vorlebens interniert. Nach der Entlassung wurde er im Universitätsbetrieb nicht wieder eingestellt. Er praktizierte in Gießen als Augenarzt. „Kyrieleis wurde im Spruchkammerverfahren als Mitläufer eingestuft, was 1951 kein Hinderungsgrund für ein Ordinariat mehr war und wurde der Fakultät anscheinend vom Marburger Gerichtsmediziner Förster empfohlen, der ihn aus dem Internierungslager Darmstadt kannte.“ [2] In Marburg war Kyrieleis von 1951 bis 1961 Ordinarius in Marburg.