Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Max Lahts

Leiter des Strafvollzugsamtes
Chapeaurougeweg 33 (Privatadresse)


„Die ‚Privatdienstverträge‘ ermöglichten zahlreichen Nationalsozialisten, die nicht einmal den Eingangsvoraussetzungen der unteren oder mittleren Beamtenlaufbahn genügten, bemerkenswerte Blitzkarrieren in der öffentlichen Verwaltung. (…) Der NSDAP-Gauinspekteur Max Lahts, ein gelernter Klempner, der jedoch von 1925 bis 1933 ausschließlich als Hausierer gearbeitet hatte, wurde im April 1933 zum kommissarischen Leiter, im September 1933 zum kommissarischen Präsidenten und im März 1934 zum Präsidenten des Strafvollzugsamtes in Hamburg ernannt. Im Jahre 1938 wechselte er schließlich in die lukrative Stellung des Direktors der Hamburger Wasserwerke.“ [1]

Als das KZ Fuhlsbüttel am 4. September 1933 eröffnet wurde, hielt Max Lahts in seiner Funktion als Präsident des Strafvollzugsamtes eine Rede: „Er kündigte den zum Appell angetretenen Häftlingen eine unerbittliche und harte Behandlung an.“ [2] „Ich habe Sie hier antreten lassen, um Ihnen mitzuteilen, dass der Herr Reichsstatthalter mit dem heutigen Tag die Schutzhaftgefangenen dem Strafvollzugsamt unterstellt hat. Die Veranlassung und Ursache hierzu ist die Erkenntnis, dass ein grosser Teil von Ihnen nicht gewillt ist, seine feindliche Einstellung dem neuen Staat gegenüber aufzugeben, wie Sie es durch Ihr Gesamtverhalten immer wieder zum Ausdruck gebracht haben. Insbesondere ist bekannt geworden, dass Sie sich über die Schutzhaft, wie sie bisher durchgeführt wurde, lustig gemacht, dieselbe mit einer Kleinkinderbewahranstalt verglichen und in den Gemeinschaftssälen die wüstesten Hetzreden gehalten haben. Diese unhaltbaren Zustände werde ich als Präsident des Strafvollzugsamtes restlos beseitigen. Das Strafvollzugsamt wird Ihnen als bewußten Feinden des nationalsozialistischen Staates zielbewußt, unerbittlich und hart unter Einsatz aller Mittel beweisen, daß niemand ungestraft den Staat Adolf Hitlers in seiner Aufbauarbeit stören darf." [3]