Walter Emmerich
(7.8.1895 Krefeld - ? nach 1960)
Volkswirt, Dr. rer.pol., Senatssysndikus, Wirtschaftsbehörde
Arndtstraße 33 (1936)
Studium an der Universität Hamburg, 1930 Promotion, bis 1934 Assistent bei Prof. Dr. Heinrich Sieveking am Sozialökonomischen Seminar der Universität Hamburg, Ab 1933 Mitglied der SA ,ab 1934 Abteilungsleiter in der Wirtschaftsbehörde, ab 1935 Leiter der Verbindungsstelle der Überwachungsstelle (Export- und Importfragen) in der Verwaltung für Handel, Schiffahrt und Gewerbe, ab 1937 Mitglied der NSDAP, ab 1937 Leiter der Abteilung Freihafenwirtschaft, ab 1939 Senatsdirektor (Freihafenwirtschaft), 1940 befördert zum Senatssyndikus. Im April 1940 Ernennung zum Wirtschaftsminister des Generalgouvernements (Präsident des Hauptamtes Wirtschaft im deutsch besetzten Generalgouvernement). Ab Juni 1941 Leiter der Dienststelle für den Vierjahresplan im GG. Emmerich war beteiligt an der „Arisierung“ jüdischer Betriebe. [1]
„Emmerich verschaffte den Außenhandelsunternehmen nicht nur neue Exportmöglichkeiten ins Generalgouvernement, sondern ernannte auch vierzig Handelsunternehmen zu ‚Kreisgroßhändlern‘, die in dieser Funktion jüdische Betriebe und ihre Lagerbestände für sich vereinnahmen konnten und außerdem für den Verkauf des Inventars liquidierter jüdischer Unternehmer zuständig waren. Daß die Hamburger Handelsunternehmen allein zwanzig der vierzig Kreisgroßhändler stellten, konnte nach der Berufung Emmerichs zum Wirtschaftsminister nicht überraschen. Anläßlich seines Geburtstages trugen ihm die Kreisgroßhändler das selbstgedichtete Lied ‚Alibaba und die vierzig Räuber‘ vor, das andeutete, wie tief sich Teile der Hamburger Wirtschaft in die Raubpolitik der Nationalsozialisten verstrickt hatten.“ [2]
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus war Emmerich zwei Jahre im britischen Internierungslager Neuengamme interniert, später nach der Entlassung Handelskaufmann in Hamburg.[3]