Hans Timmermann
(1893 in Hamburg – Todesdatum nicht bekannt)
Landgerichtsdirektor
Adresse: ?? Rahlstlfflandstraße 28 (1939) (Anmerk. Red. Straße im Adressbuch nicht richtig lesbar)
vielleicht Rahlstedter Bahnhofstraße
Wirkungsstätte: Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg Sievekingplatz 1 bis 3
Im Jahr 1915 wurde Timmermann zur Kaiserlichen Armee eingezogen und wurde Soldat im Ersten Weltkrieg. Zurück in Hamburg schloss er sich zunächst den „Bahrenfeldern“ an, einem paramilitärischen Freikorps und nahm sein Jurastudium auf. Nach Abschluss des Studiums wurde er im Jahr 1926 zum Staatsanwalt ernannt. Vier Jahre später wechselte er in die Richterlaufbahn und wurde Landgerichtsrat in Hamburg. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes trat er in die NSDAP ein und engagierte sich als Pressesprecher seiner Ortsgruppe. 1938 wurde Timmermann zum Landgerichtsdirektor befördert, zudem begann er für den Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS (SD) Sachberichte zu liefern. Er wurde häufig als Richter im Sondergericht eingesetzt und war somit an sehr harten Urteilen beteiligt. In den Jahren 1942 und 1943 leitete er die Justizpressestelle.
Nach Kriegsende 1945 wurde er von der britischen Militärregierung aus dem Amt entlassen und interniert. Vor den Entnazifizierungsausschüssen wurde Timmermann 1948 als „Mitläufer“, in den frühen 1950er Jahren als „entlastet“ eingestuft. Dadurch gelang es ihm, seine Entlassung aus dem Jahr 1945 in eine Pensionierung mit Beamtenbezügen eines Landgerichtsdirektors umzuwandeln. Bei einer erneuten Überprüfung zu Beginn der 1960er Jahren wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Timmermann eingeleitet. Die Pensionsansprüche sollten Timmermann aberkannt werden, dennoch wurde ihm weiterhin eine leicht gekürzte Pension (eines LG-Rates) gewährt.
Text: Katharina Tenti