Alfred Queisser
Unternehmer
Chemische Fabrik Queisser & Co.
Eimsbütteler Chaussee 69/71
Der Fall Beiersdorf AG: Der Historiker Frank Bajohr schreibt dazu: "Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich die Firmenleitung mit einer antisemitischen Kampagne konfrontiert, in der nahezu sämtliche Konkurrenzunternehmen der Beiersdorf AG involviert waren.
Den Anfang machte die Hamburger Firma Queisser & Co., die als Herstellerin der 'Lovana-Creme' mit Beiersdorf auf dem Hautcreme-Markt konkurrierte. Im März 1933 versah sie sämtliche Firmenschreiben mit dem Zusatz 'Die reinarische Fabrik in Eimsbüttel-Süd' und gab in einem Rundschreiben der Kundschaft zur Kenntnis, 'daß unsere ganze Firma rein arisch und national ist.'. Der Firmenchef, Konsul und Parteigenosse Alfred Queisser, entstammte 'einem alten Lausitzer Bauerngeschlecht, welches seine Familiengeschichte lückenlos bis 1600' zurückführte. Schließlich wurden die Empfänger des Schreibens - Apotheker und Drogeriebesitzer - unverblümt zum Handeln aufgefordert: 'Sie werden jetzt vielfach Veranlassung nehmen, anstelle jüdischer Präparate solche nationaler Herkunft zu empfhelen.' Noch direkter fielen die Aufforderungen aus, die dem Betrachter in Werbeanzeigen Queissers im April 1933 u. a. im 'Illustrierten Beobachter' entgegenprangten: 'Keine jüdische Hautcreme mehr benutzen! Lovana-Creme ist mindestens gleich gut, ist billiger und rein deutsch!' " [1]