Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Lottchen Ostermann

(8. August 1923 – Todesdatum nicht bekannt)
SS-Aufseherin
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: Valvo-Werke Horneburg


Lottchen Ostermann wurde von August 1943 bis Dezember 1944 zum Arbeitsdienst in der Rüstungsindustrie verpflichtet und arbeitete in den Valvo-Werken in Horneburg (Kreis Stade) der Hamburger Röntgenröhrenfirma C. H. F. Müller. In den Valvo-Werken wurden auch Zwangsarbeiterinnen aus dem KZ Neuengamme eingesetzt. Zu Beginn des Jahres 1945 wurde Ostermann von der SS im KZ Neuengamme geschult, so dass sie im März 1945 den Transport der Häftlingsfrauen aus Horneburg nach Porta-Westfalica begleitete und zunächst als Aufseherin weiter im Lager in Porta-Westfalica verblieb. In den letzten Kriegswochen begleitete Ostermann noch zwei weitere Häftlingstransporte, in die Lager Helmstedt/ Beendorf und Hamburg-Eidelstedt.
Direkt nach Kriegsende wurde zunächst nicht gegen Ostermann ermittelt. Doch 1951 wurde ihr ein versuchter Totschlag und Körperverletzung an Häftlingen nachgewiesen; sie wurde zu einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ostermann ging gegen dieses Urteil in Revision und erwirkte eine Strafmilderung auf 13 Monate.
Text: Katharina Tenti