Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Max Conrad Stavenhagen

(8. September 1873 in Hamburg – 22. Dezember 1949 Baden-Baden)
Senator
Adresse: Alte Rabenstraße 21
Wirkungsstätte: Hamburger Rathaus, Rathausmarkt / Hamburger Wasserwerke, Große Bleichen 53


Stavenhagen besuchte in Hamburg das Gymnasium und trat 1893 in die Armee ein. Er wurde Regimentsadjutant und bildete Unteroffiziere aus. Zwischen 1905 und 1908 absolvierte er die Preußische Kriegsakademie. Während des Ersten Weltkriegs stieg er zum Major auf und erlitt schwere Kriegsverletzungen. Nach Kriegsende 1918 schied er aus dem Militär aus und nahm daraufhin in Lübeck eine Stelle als Redakteur für das Lübeckische Abendblatt an. 1922 wechselte er nach Hamburg und ließ sich dort mit der Firma M.C. Stavenhagen & Co als Kaufmann nieder. Seit 1919 hatte er sich politisch in der deutschnationalen und völkisch ausgerichteten Partei DNVP engagiert. 1930 wurde er zum Landesparteivorsitzenden gewählt und gehörte ab 1931 der Hamburgischen Bürgerschaft als Fraktionsvorsitzender an. Im Zuge der Gleichschaltung der Hamburgischen Bürgerschaft und den Senatswahlen am 8. März 1933 wurde er für die DNVP in den Senat gewählt und stimmte einer Koalition mit der NSDAP zu. Stavenhagen wurde zum Senator für das Bauressort ernannt. Nach wenigen Wochen wurde er am 18. Mai 1933 aus dem Senat entlassen. Anfang Juni 1933 erhielt er von der NS-Gauleitung den finanziell attraktiven Posten des Geschäftsführers der Hamburger Wasserwerke, ob aus Dank oder ob man Stavenhagen schnell loswerden wollte kann hier nicht geklärt werden. Aus Altersgründen wurde er im Mai 1938 pensioniert.
Text: Katharina Tenti