Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Philipp Klepp

(21.März 1894 Braunschweig – 24. Juni 1958 ebd.)
Hauptmann a. D., Senator
Adresse: Loogestraße 6 (1933)
Wirkungsstätte: Hamburger Rathaus, Rathausmarkt


Klepp nahm am Ersten Weltkriegs als Leutnant einer Maschinengewehrabteilung teil, später folgte die Versetzung in den Divisionsstab, wo er den Rang eines Hauptmanns erreichte. Nach Kriegsende schloss er sich dem Freikorps von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck an, das u.a. bei der Niederschlagung den sogenannten Sülzeunruhen im Juni 1919 eingesetzt werden sollte. Als das Freikorps Hamburg erreichte, waren die Aufstände bereits vorbei. Dennoch besetzte das Freikorps Arbeiterviertel und nahm willkürliche Verhaftungen vor. Zudem kam es zu zahlreichen Erschießungen mit der Begründung: die Stadt vor „Plünderern und Heckenschützen“ zu bewahren. Klepp und andere Freikorpsmitglieder wurden in die neugeschaffene hamburgische Schutzpolizei eingestellt. Aus politischen Gründen wurde er jedoch ein Jahr später bereits wieder entlassen und fand 1921 eine neue Stelle als Werkschutzleiter bei der Werft Blohm + Voss. Parallel zu dieser Tätigkeit nahm er ein Studium der Volkswirtschaftslehre auf. 1928 wurde er Leiter der paramilitärischen republikfeindlichen Stahlhelm Ortsgruppe in Hamburg, 1932 erfolgte die Ernennung als Chef des Stahlhelm-Regiments Hamburg. Im Zuge der Gleichschaltung der Hamburgischen Bürgerschaft und den Senatswahlen am 8. März 1933 wurde Klepp für den Stahlhelm in den Senat gewählt und übernahm das Ressort Landherrschaft. Im Juni 1933 trat er in die NSDAP ein und unterstützte die SA, hier wurde ihm der Ehrentitel eines Standartenführers verliehen. Bereits bei der Senatsumbildung und der Zentralisierung der politischen Macht im September 1933 schied Klepp aus dem Senat aus. Er durfte weiterhin den Titel eines Senators führen.
Text: Katharina Tenti