Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Heinrich Barkhausen Prof. Dr. Heinrich Barkhausen

(2.12.1881 Bremen - 20.2.1956 Dresden)
Begründer der wissenschaftlichen Schwachstrom- und Hochfrequenztechnik (wohnte und wirkte nicht in Hamburg)
Namensgeber für Barkhausenweg, Hummelsbüttel (1965)


Barkhausen unterzeichnete 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem national­sozialistischen Staat. Er „integrierte sich zunehmend in die deutsche Wehr­wissenschaft und -wirtschaft: Das von ihm geleitete Institut für Schwachstrom­technik erfüllte Wehrmachtsaufträge, Barkhausen selbst beriet die Luftwaffe und kam Aufträgen des Heeres nach. Sein Beitrag zur deutschen Kriegsführung ist insbesondere in der Weiterentwicklung der Funktechnologie zu sehen, welche die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Frontabschnitten verbessern helfen sollte. Zudem wirkte er beim ‚Vorhaben Peenemünde‘ [Entwicklung der V2-Rakete] mit. Beredter Ausdruck seiner Systemnähe sind die engen Kontakte, die Barkhausen zu den ‚Achsenmächten‘ Japan und Rumänien unterhielt und mit denen er wissenschaftlichen Austausch organisierte. Zwar beschwerte sich Barkhausen nachweislich über die Lehrsituation und das fehlende Personal, teils gar mit öffentlichen Anschlägen in seinem Institut an der TH Dresden. Das ihm nach 1945 zugeschriebene, widerständige Verhalten lässt sich damit aber kaum belegen, bei Barkhausen überwog die Anpassung deutlich die Resistenz. Seiner weiteren Karriere an der TH Dresden in der DDR tat dies indes keinen Abbruch. Da sein Institut den Bombenangriffen vom Februar 1945 zum Opfer gefallen war, durfte er dieses nach dem Krieg erneut aufbauen. Die Technische Hochschule ehrte den Dresdner Wissenschaftler nach seinem Tod durch die Benennung des 1954 fertig gestellten Barkhausenbaus.“ [1]