Wilhelm Weygandt
(30.9.1870 Wiesbaden – 22.1.1939 Wiesbaden)
Ärztlicher Direktor der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg,
Ordinarius für Psychiatrie Universität Hamburg
Graumannsweg 11 (Wohnadresse bis 1939)
Nach Wilhelm Weygandt war in Hamburg von 1960 bis 1999 eine Straße in Hamburg Langenhorn benannt. Wegen seiner NS-Belastung wurde sie umbenannt, wbei allerdings der Straßenname bestehen blieb. Die Weygandtstraße,erinnert nun nach einer Person mit gleichem Nachnamen: nach Friedrich Weygandt,(1491-1525) Beamter des Erzbischofs von Mainz in Miltenberg. Während des Bauernkrieges 1525 Verfasser zweier fortschrittlicher Reichsreform-Entwürfe. Wegen seiner Opposition gegen den Erzbischof wohl noch 1525 hingerichtet.
Prof. Dr. Wilhelm Weigandt unterzeichnete im November 1933i das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Darüber hinaus war er ein Befürworter der Rassenhygiene. „Da er davon ausging, dass zwei Drittel der psychischen Krankheiten durch erbliche Belastung bedingt seien, sprach er sich bereits 1904 dafür aus, die Fortpflanzung entsprechend belasteter Personen durch Eheverbote oder Sterilisation zu verhindern.[(…)1928 behauptete er, dass Deutschland nur existieren könne, ‚als Land der Qualitätsarbeit, aber dazu gehören psychisch auf ein Höchstmaß von Leistungsfähigkeit gezüchtete Menschen, deren Psyche möglichst frei sein muß von Minderwertigkeit der Anlage und schädlichen exogenen Faktoren.‘ (…) Dementsprechend begrüßte Weygandt nicht nur die rassenhygienische Gesetzgebung des Nationalsozialismus wie das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933, durch das Zwangssterilisationen ermöglicht wurden. Er trat auch für eine erhebliche Erweiterung des zu sterilisierenden Personenkreises ein, in den er alle Hilfsschüler, Fürsorgezöglinge und delinquente Jugendliche einbezogen sehen wollte. Ferner befürwortete er die Kastration und erwog bereits 1933 die Euthanasie ‚Schwachsinniger‘ 1)