Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Günter Ralfs

(17.Dezember 1899 Braunschweig - 19.April 1960 Rhodos/ Griechenland)
Philosoph
Adresse: kein Eintrag
Wirkungsstätte: Universität Hamburg, Philosophisches Seminar, Bornplatz 1/3 (heute Joseph-Carlebach-Platz)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: AD 8, 368-369


1917 meldete sich Ralfs freiwillig zum Einsatz im Ersten Weltkrieg. Er wurde durch Kampfgas schwer verletzt und 1919 aus der Armee entlassen. Er studierte danach Philosophie in Berlin und Heidelberg und promovierte 1924. Noch an den Kriegsfolgen leidend zog sich Ralfs für einige Jahre zurück, um die Nachwirkungen der Kampfgasvergiftung auszukurieren. Er habilitierte sich 1935 am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg. 1934 hatte er sich bemüht zur SS beizutreten, wurde aber zurückgestellt. Er wurde Mitglied der NSDAP und wurde innerhalb der Parteistrukturen zu weltanschaulichen Schulungskursen herangezogen. Zu Kriegsbeginn 1939 wurde Ralfs zur Armee eingezogen. In Abwesenheit wurde er 1941 zum außerplanmäßigen Professor in Hamburg ernannt. Nach Kriegsende und bei Wiedereröffnung der Universität lehrte Ralfs erneut in Hamburg, 1956 wurde er außerordentlicher Professor in Hamburg. 1960 starb er bei einem Urlaub auf Rhodos.
Text: Katharina Tenti