Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hans Büssow

(3. April 1903 Loitz /Vorpommern – 26. Februar 1974 Hamburg)
Psychiater
Adresse: kein Eintrag
Wirkungsstätte: Psychiatrische und Nervenklinik der Hansischen Universität, Eilbektal o. Nr.


Nach seinem Psychologiestudium und der Promotion 1929 habilitierte sich Büssow 1937 in Leipzig. Im gleichen Jahr trat er der NSDAP bei und war ab 1939 als Dozent und Oberarzt an der Universitätsklinik Hamburg unter Hans Bürger-Prinz beschäftigt. Er wurde zudem Stabsarzt des Heeres und war ab 1942 als Beratender Militärpsychiater der 12. Armee auf dem Balkan eingesetzt.
Nach Kriegsende 1945 wurde er leitender Oberarzt in den Alsterdorfer Anstalten, später Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Ochsenzoll in Hamburg. Zudem war er ab 1948 Ärztlicher Beisitzer der wieder aufgenommenen „Erbgesundheitsgerichtsverfahren“ aus der NS-Zeit, die nun von den Amtsgerichten mit veränderter Zielsetzung verhandelt wurden. Das Bemühen um die Anerkennung von Zwangssterilisierte als NS-Verfolgte und deren Rehabilitierung währt bis heute an.  
Text: Katharina Tenti