Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Otto Lauffer

(20.2.1874 Weende/Göttingen - 8.8.1949 Hamburg)
Professor für Volkskunde an der Hamburger Universität, Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte
Wirkungsstätte: Holstenwall 30, Museum für Hamburgische Geschichte
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Prominentenliste, Grab, R 9 (29-30)


Lauffer wurde 1919 Professor für Deutsche Altertums- und Volkskunde an der Hamburger Universität und war ab 1908 Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, bis 1946; im Jahr 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des „Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. Emeritiert 1939, gab noch bis 1945 vertretungsweise Unterricht.

Nobert Fischer schreibt über Otto Lauffer in der Hamburgischen Biografie: "Politisch stand der nationalkonservativ eingestellte Lauffer der parlamentarischen Demokratie in der Weimarer Zeit ablehnend gegenüber. Nach 1933 sprach er sich einerseits explizit gegen bestimmte Tendenzen und Methoden einer dezidiert nationalsozialistischen Volkskunde aus, etwa auf dem Feld der sogenannten Sinnbildforschung Andererseits gab es inhaltliche und terminologische Berührungspunkte und Affinitäten mit der nationalsozialistischen Ideologie, beispielsweise beim Rasse- und Gemeinschaftsbegriff. 1933 zählte Lauffer - mit John Meier und Hans Naumann - zu den Gründungsmitgliedern des Bundes für deutsche Volkskunde, de rein eindeutiges Bekenntnis zum Nationalsozialismus ablegte. 1937 schließlich trat er der NSDAP sowie dem NS-Altherrenbund bei. (...) Für seine Verdienste um die Universität erhielt Lauffer 1944 anlässlich seines 70. Geburtstages die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft." [1]