Gerda Gromberg
(Lebensdaten nicht bekannt)
Informantin der Gestapo
Adresse: Bundesstr. 95
Wirkungsstätte: „Übersetzungsbüro“/ „Leihbücherei“ (Tarnung der Gestapo), Wendloher Weg 13
Gerda Gromberg war Spitzelin und Informantin der Gestapo. Sie hatte als Untermieterin bei Familie Clasen in Eimsbüttel gelebt und bei einer Schlachterei gearbeitet. Durch das Mitbringen von Fleischresten und nicht entwerteten Lebensmittelkarten hatte sie sich strafbar gemacht. Alfons Pannek, ehemaliger Widerständler und Gestapo Spitzel war mit Familie Clasen, die eine NS-kritische Haltung hatte „befreundet“. Als Pannek einen Grund gefunden hatte – „Feindsenderhören“ - die Familie an die Gestapo zu verraten, wurde auch Gromberg wegen der Diebstähle verhaftet. Anstatt sie an die Kriminalpolizei zu übergeben, wurde Gromberg die Zusammenarbeit mit der Polizei „angeboten“. Sie übernahm Spitzeltätigkeiten zunächst im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel, später als Mitarbeiterin des „System Alfons Pannek“, in dem sie Stimmungsberichte anfertigte und diese auch bezahlt bekam.
Text: Katharina Tenti