Kurt Krause
(29. März 1888 Bosatz – 29. September 1945 Hamburg)
Kriminalinspekteur
Adresse: Karlstraße 36 (1939)
Wirkungsstätte: Kriminalpolizei "Zigeunerdienststelle" Neuer Wall 88
1913 trat Krause in Harburg, damals zu Preußen gehörend, in den Polizeidienst ein. Er wurde verbeamtet und bei der Kriminalpolizei beschäftigt.1927 wurde er zum Kriminalsekretär ernannt.Während der Zeit des Nationalsozialismus verschärfte sich die Ausgrenzung und Verfolgung u.a. von Sinti und Roma. Krause, der 1937 der NSDAP beitrat, war in der erkennungsdienstlichen Abteilung bevor er ab Oktober 1938 die Leitung der neu errichteten „Zigeunerdienststelle“übernahm. Krause ließ Verhaftungsaktionen durchführen und organisierte die Verfolgung sowie die Deportation der norddeutschen Sinti und Roma. Er begleitete persönlich die Transporte der Menschen in das KZ-Auschwitz (siehe auch Ruth Kellermann).1944 wurde Krause zum Kriminalinspekteur befördert.
Nach Kriegsende wurde Krause im September 1945 durch die britische Militärregierung festgenommen und interniert. Nach seiner Entlassung im Mai 1946 wurde er erneut bei der Kriminalpolizei tätig. Ehemals Verfolgte erstatteten Anzeigen gegen Krause, da er sie unter Drohungen genötigt habe, Sterilisationsanträge zu stellen. Das Verfahren gegen Krause wurde aufgenommen und ein britisches Militärgericht verurteilte ihn im Dezember 1946 zu einer Haftstrafe von drei Jahren. 1949 wurde Krause aus der Haft entlassen und im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren als „entlastet“ eingestuft.
Text: Katharina Tenti