Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Paul Christophersen

(4. Februar 1902 Oeversee/ Kreis Flensburg – Todesdatum nicht bekannt)
Adresse: Eichenstr. 28
Wirkungsstätte: Stadthaus, Hohe Bleichen 38


Paul Christophersen hatte den Beruf des Schlachters gelernt und trat 1922 in den Hamburger Polizeidienst ein. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde er zur Staatspolizei versetzt. Christophersen wurde im Dezernat „N“- Nachrichten und Abwehr als Kriminalobersekretär tätig und übernahm die Leitung der Dienststelle „Hafen“. Christophersen war Mitglied der SS. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurden zahlreiche Kriegsgefangenenlager in Norddeutschland errichtet. Unter den sowjetischen Kriegsgefangenen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten wurden, wurden Razzien und Verhöre durchgeführt, da nicht identifizierte sowjetische Juden, Widerstandskämpfer oder Spitzel vermutet wurden. Daher stellte die Gestapo Mitarbeiter zu Verfügung, um Gefangene auszusondern und gegebenenfalls zur Exekution in das KZ Neuengamme oder das KZ Sachsenhausen zu bringen. Die Führung eines solchen Gestapo Einsatzkommandos übernahm Christophersen für das Kriegsgefangenenlager Stalag XI B Fallingbostel.

Nach Kriegsende wurde er durch die britische Militärregierung interniert. Nach seiner Freilassung im Jahr 1948 arbeitete er als selbstständiger Kaufmann.

Text: Katharina Tenti