Robert Zirbes
(1899 im Saargebiet – Todesdatum nicht bekannt)
SA-Standartenführer
Adresse: Tondernstieg 6 (1937) Am Hasenberge 17 (ab 1938)
Wirkungsstätte: KZ Fuhlsbüttel Suhrenkamp
Robert Zirbes verließ das Gymnasium ohne Abschluss, kämpfte im Ersten Weltkrieg und geriet in Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr besuchte er eine Handelsschule und arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Im Jahr 1924 ging Zirbes nach Hamburg und fuhr als Heizer zur See. Im Frühjahr 1931 übernahm er die Gastwirtschaft „Zum Postkeller“ in St. Georg, welche zum „Sturmlokal“ des SA-Marinesturmes in St. Georg wurde. Mit der Errichtung des KZ Fuhlsbüttel im Jahr 1933 wurde Robert Zirbes dort zur „Ausbildung“ weiterer Wachmänner eingesetzt. In Fuhlsbüttel wurden im Laufe des Jahres um die achtzig SS und SA-Männer als Wachmannschaften eingestellt, die bisher arbeitslos gewesen waren. Sie hatten sich für die Machtübernahme des NS-Regimes eingesetzt und waren teilweise fanatische Anhänger der NSDAP. Zirbes wurde im Laufe des Jahres 1933 Stationswachtmeister und Führer der Wachbereitschaft im Außendienst. Er war Teil des brutalen Terrorsystems im „Kolafu“, wie das KZ Fuhlsbüttel genannt wurde und äußerst gewalttätig gegenüber Häftlingen.
„Er bedrohte die zusammengeschlagenen Häftlinge mit seinem Revolver, schloss sie in Eisen, warf sie für Wochen in Dunkelarrest, ließ sie hungern und dürsten und in ihrem Kot vegetieren. Dies geschah keineswegs nur, um Geständnisse zu erpressen; die Ausschreitungen gehörten vielmehr bei Zirbes zum ‚normalen‘ Tagesablauf.“[1]
Ende 1933 wechselte Zirbes seinen Posten und wurde Angestellter beim Finanzamt. Im Jahr 1937 wurde er hauptamtlicher SA-Führer in der SA-Gruppe „Hansa“ und stieg bis zum SA-Standartenführer auf.
Text: Katharina Tenti