Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Eduard Keeser

(27. Juni 1892 Elberfeld/Wuppertal - 29. Januar 1956 Hamburg)
Pharmakologe
Adresse: Agnesstraße 32 (1935), Innocentiastraße 18 (1938)
Innocentiastraße 38 (ab 1940)
Wirkungsstätte: Universitätskrankenhaus Eppendorf, Martinistraße 52 / Rektorat der Hansischen Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Prominentenliste, Grab: R 25, 163-165


Keeser studierte in Tübingen, Bonn und Berlin Medizin und war während des Ersten Weltkrieges Feldarzt. Er promovierte 1920 und habilitierte sich 1927; 1930-1933 Prof. in Rostock, im November 1933 wechselte er an die Universität Hamburg (Pharmakologie und Toxikologie). Er unterzeichnete das „Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. Zwischen 1934 und 1938 war er Dekan an der Medizinischen Fakultät Hamburg, ebenso von 1940/41. Er beschäftigte sich in Forschungsarbeiten mit chemischen Waffen (Kampfgas). Während des Polenfeldzuges 1939 war er als beratender Fachmann für Kampfstoffe eingesetzt. 1937 trat er der NSDAP bei und gehörte dem Senat der 1940 eröffneten Kolonialärztlichen Akademie der NSDAP an. Zudem war er Mitglied im NS-Dozentenbund. Von Mai 1941 bis 1945 war Keeser Rektor der Hansischen Universität in Hamburg.

Nach Kriegsende wurde Keeser zunächst durch die britische Militärregierung entlassen, aber Anfang 1946 erneut als Professor eingestellt.
Text: Katharina Tenti