Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Curt Sonnenschein Prof. Dr. Curt Sonnenschein

(7. März 1894 Mainz - 1986)
Hygieniker
Adresse: Casper-Voght-Straße 75 (1933), Horst-Wessel-Allee (heute: Ebertallee) 45 (ab 1938)
Wirkungsstätte: Hamburger Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Bernhard-Nocht-Straße 74


Nach Abschluss seines Medizinstudiums spezialisierte sich Sonnenschein auf das Fachgebiet Hygiene. Er habilitierte sich und wurde im Jahr 1932 zum außerordentlichen Professor an der Hamburger Universität/ Institut für Tropenmedizin ernannt. Am 11. November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des „Bekenntnis der deutschen Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“. 1936 wurde er Leiter der Bakteriologisch-Serologischen Abteilung im Tropeninstitut und übernahm den Vorsitz der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft, wo er besonders für die Durchsetzung der NS-rassenhygienischen Vorstellungen eintrat. Sonnenschein wurde zudem Mitglied im Institut der Rassenhygiene

Von 1942 bis 1945 hatte er den Lehrstuhl für Hygiene und Bakteriologie der Deutschen Karls-Universität in Prag inne, die im NS-Jargon als „Frontuniversität“ bezeichnet wurde.

In der Nachkriegszeit wurde er 1948 Ordinarius an der Universität Würzburg und Leiter der Staatlichen Lehranstalt für medizinisch-technischen Assistenten.

Text: Katharina Tenti