Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Horst Habs

(11. September 1902 Magdeburg - 6. März 1987 Bonn)
Hygieniker, SS-Untersturmführer
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: Institut für Hygiene, Jungiusstraße


Er studierte Medizin in Heidelberg, Greifswald, Freiburg, Kiel und Würzburg. In Heidelberg wurde er 1921 Mitglied des Corps Rhenania. Nach seiner Promotion wurde er 1926 Assistent an der Medizinischen Klinik in Kiel und wechselte zwei Jahre später an das Hygiene-Institut in Heidelberg, wo er sich 1931 habilitierte. Im November 1933 wurde er Angehöriger der Reiter SS. Habs wurde Privatdozent für Hygiene und Bakteriologie, 1936 außerplanmäßiger Professor in Heidelberg und 1940 außerordentlicher Professor in Berlin. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei und gehörte dem NS-Ärztebund sowie dem NS-Dozentenbund an. Im Jahr 1940 wechselte er zu Allgemeinen SS und wurde Untersturmführer. Er war im Abteilungsvorstand des Hygienischen Instituts der Universität Berlin, hier im Rang eines Stabsarztes. Im Oktober 1943 wurde er als Ordinarius für Hygiene nach Hamburg berufen. Im Juli 1944 wurde das Institut in der Jungiusstraße durch Bombenangriffe stark beschädigt, so dass die Arbeiten in vielen Bereichen stark reduziert bzw. ganz eingestellt werden mussten.

Nach Kriegsende wurde Habs durch die britische Militärregierung entlassen. Es erfolgte keine erneute Einstellung in Hamburg, da er im Entnazifizierungsverfahren seine Zugehörigkeit zur Reiter SS verschwiegen hatte. Er wurde zunächst Arzt in Bardowick im Kreis Lüneburg. Mit Anfang der 1950er Jahre galt Habs wieder als „tragfähig“ und bekam einen Lehrstuhl an der Universität Heidelberg.

Text: Katharina Tenti