Lehmann & Voss & Co, Chemische Fabrik
Firmenlager für Zwangsarbeiter*innen
Hovestraße 39, Veddel
Ein Lager im Betriebsgebäude mit ca. 6 sowjetischen Transportarbeitern. Hier wurde auch ein Säugling einer Zwangsarbeiterin geboren.
Das Mächen mit dem Nachnamen Jurtschisekawa kam am 24.1.1944 in Hamburg tot zur Welt. Es erhielt keinen Vornamen. Ihre Mutter Marija Jurtschisekawa, geb. am 17.3. 1924 in Kolebabinzi, war römisch-katholischen Glaubens und ledig. Aus ihrer Heimat Ukraine verschleppt, musste sie in Hamburg-Veddel als „Arbeiterin“ für Lehmann & Voss & Co, Chemische Fabrik, Zwangsarbeit leisten. Sie war im Lager Hovestraße 39 untergebracht und in dieser Zeit schwanger.
Vier Tage vor der Geburt ihres Kindes wurde Marija Jurtschisekawa in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Ihre Tochter kam am 24. Januar 1944 um 15:25 Uhr tot zur Welt.
Im Sterberegister ist als Todesursache „Totgeburt“ angegeben. Ob eine Beisetzung des toten Kindes erfolgte, ist nicht bekannt.
Vier Tage nach der Entbindung kam Marija Jurtschisekawa zurück zur Zwangsarbeit in das Lager Hovestraße 39.
Text: Margot Löhr