Ernst Eggers
Bauer, beschäftigte Zwangsarbeiter
Adolf Hitler-Straße 312 (heute Riehlstraße)
Beim Bauern Ernst Eggers musste die ledige Nina Wasilenko, geb. am 11.2.1925 in der Ukraine, verschleppt aus ihrer Heimat, als „Landwirtschaftliche Arbeiterin“ Zwangsarbeit leisten.
Am 12. April 1944 wurde sie zur Schwangerschaftsunterbrechung, laut Krankenhausliste „Interruptio“, in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Sieben Tage danach kam sie am 19. April 1944 wieder zurück zur Zwangsarbeit für Bauer Eggers.
Sieben Monate später wurde sie am 6. November 1944 erneut in der Frauenklinik Finkenau aufgenommen, laut Krankenhausliste zur „Interruptio“, jedoch am folgenden Tag wieder zu Bauer Eggers entlassen. Die Schwangerschaftsunterbrechung im 5. Monat war nicht mehr vorgenommen worden, denn vier Monate später kam Wera Wasilenko am 14. März 1945 zur Geburt ihres Kindes in die Frauenklinik Finkenau. Sieben Tage nach der Entbindung kehrte sie mit ihrer Tochter Nina am 21. März 1945 zurück in die Adolf-Hitler-Straße 312. Dort musste Nina die kurze Zeit ihres Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie völlig unzureichend.
Am 2. April 1945 verstarb sie dort um 4:00 Uhr. Im Sterberegister ist als Todesursache „Lebensschwäche“ angegeben. Bauer Ernst Eggers zeigte den Sterbefall mündlich an.
Text: Margot Löhr