Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Gerhard Krohn Richard Gerhard Krohn

(15. Juli 1914 Hamburg – 2003)
Krohn (Wilhelm Richard) KG, Konservenfabrik und Faßgroßhandel
Inselstraße 16 (1946)


Gerhard Krohn absolvierte seine Lehre im väterlichen Betrieb, 1933/34 Englandaufenthalt, 1934 kfm. Angestellter, seit 1936 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF), seit 1938 in der Fischfirma Ihde tätig, ab 1939 Wehrdienst.

Sein Vater Richard Krohn gehörte seit 1933 der NSDAP an.

Gerhard Krohn trat 1940 in den väterlichen Betrieb als Gesellschafter ein, wurde im November 1945 Betriebsführer, Mutter und Bruder waren Kommanditisten. Im Januar 1949 wurde Gerhard Krohn von der Entnazifizierungskommission freigestellt, er erhielt keine Kategorisierung.

Die Firma beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter*innen. Diese waren im Gemeinschaftslager Hohenzollernring-Moortwiete, „Heimstättenlager“ der Fischindustrie untergebracht - ein Lager für sowjetische Arbeitskräfte („Russinnenlager“), insbesondere für Betriebe der Fischindustrie. Neben mehreren hundert Frauen lebten dort auch Kinder, 1944 im November 506 Zwangsarbeiter*innen mit Kindern.

Krohn, seit dem 30. 4.1943.

Es wurden in Hamburger Firmen der Fischindustrie auch Kinder ab 10 Jahren zur Zwangsarbeit eingesetzt.

In der Hausmeldekartei des Lagers Hohenzollernring/Moortwiete sind 53 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren eingetragen.

Für die Firma Krohn:

  • Nikolei Borisow, geb. 15.5.1932 Archangels/ Leningrad
  • Galina Borowik, geb. 9.11.1932 Puschkin/Mogelew
  • Rascka Paraskowja Gusewa, geb. 28.7.1932 Oridisch

Text: Margot Löhr