Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Wilhelm Wolgast

(27. November 1898 Hamburg – 27. Juli 1949 Hamburg)
Fischhaus Wolga
Schanzenstraße 117


Wilhelm Wolgast wurde nach dem Tod seines Vaters 1939 Betriebsführer und Prokurist der Firma Fischhaus Wolga; er gehörte seit 1934 der NSDAP und seit 1935 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) an. Im Dezember 1946 stufte die Entnazifizierungskommission ihn als Mitläufer ein, allerdings sollte er bei Sühnemaßnahmen mit herangezogen werden.

Die Firma beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter*innen. Diese waren im Gemeinschaftslager Moortwiete, „Heimstättenlager“ der Fischindustrie untergebracht - ein Lager für sowjetische Arbeitskräfte („Russinnenlager“), insbesondere für Betriebe der Fischindustrie. Neben mehreren hundert Frauen lebten dort auch Kinder, im November 1944 sind 506 Zwangsarbeiter*innen mit Kindern registriert.

Es wurden in Hamburger Firmen der Fischindustrie auch Kinder ab 10 Jahren zur Zwangsarbeit eingesetzt. In der Hausmeldekartei des Lagers Hohenzollernring/Moortwiete sind 53 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren eingetragen. Für die Firma Wolgast, seit dem 18.2.1944 aus Beretis/Leningrad:

  • Valentin Bersin, geb. 23.1.1934 Leningrad
  • Sergej Bolkow, geb. 28.11.1934 Leningrad
  • Annina Gerasimowa, geb. 18.5.1931 Beretis
  • Galina Skrind, geb. 29.9.1933 Beretis
  • Nadeshda Suchich, geb. 18.4.1932 Pesotschny
  • Broskaja Suchich. geb. 1.9.1935 Pesotschny

Text: Margot Löhr