Ida Köser Ida Johanne Köser, geb. Vornsand
(7. Mai 1883 Moorsee/Oldenburg – 1. Juli 1968 Hamburg)
Pinn & Köser, Fischindustrie
Bahrenfelder Steindamm, Nr. 44 Kontor, Nr. 46 im Hinterhaus Fischindustrie Inh. Wwe Ida Köser und Sohn Jon Köser
Wilhelmistraße 30 (Wohnadresse)
Nach dem Tod ihres Ehemannes Johann Heinrich Köser im Oktober 1939 erbte Ida Köser zusammen mit ihrem Sohn Jon Köser das Unternehmen. Sie gehörte seit 1936 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und seit 1942 dem Deutschen Frauenwerk an. Die Entnazifizierungskommission stufte sie im März 1947 als entlastet ein.
Jon Köser, geb. 21. August 1912 Hamburg – 27.12.1969 Hamburg), Scheffelstraße 18, Mitinhaber und Betriebsleiter war seit 1936 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und seit 1938 des Reichskolonialbunds. Er galt seit Dezember 1945 als nicht belastet.
Die Firma beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter*innen. Diese waren im Gemeinschaftslager Hohenzollernring-Moortwiete, „Heimstättenlager“ der Fischindustrie untergebracht - ein Lager für sowjetische Arbeitskräfte („Russinnenlager“), insbesondere für Betriebe der Fischindustrie. Neben mehreren hundert Frauen lebten dort auch Kinder, im November 1944 506 Zwangsarbeiter*innen mit Kindern. Das Lager bestand von November 1942 bis März 1945.
Es wurden in Hamburger Firmen der Fischindustrie auch Kinder ab 10 Jahren zur Zwangsarbeit eingesetzt. In der Hausmeldekartei des Lagers Hohenzollernring/Moortwiete sind 53 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren eingetragen. Für die Firma Pinn & Köser, seit dem 18. 2.1944:
- Nadja Jakolewa, geb. 16.10.1933 Oridisch
- Elisaweta Smannundinowa, geb. 2.5.1930 Oridisch
- Nikolej Smannundinowa, geb. 2.5.1931 Oridisch
- Valentina Smirnowa, geb. 29.12.1933 Oridisch
- Alexej Smirnowa, geb. 1937 Oridisch
- Anatoly Strunina, geb. 26.12.1932 Oridisch
Text: Margot Löhr