Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Emil Helfferich Emil Helfferich/ Helferich

(17. Januar 1878 Neustadt an der Haardt – 1972 ebd.)
Kaufmann
Adresse: Flottbecker Chaussee 159a (1933-1943)
Wirkungsstätte: Hamburg-Amerika-Linie (Hapag), Alsterdamm 25 / Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft, Neuer Jungfernstieg 21


Helfferich war Kaufmann und nach jahrelangen Aufenthalten in Indonesien ab 1927 in Hamburg tätig. Im November 1932 gehörte er zu den Mitunterzeichnern einer Eingabe von Wirtschaftsführern an Reichspräsident Hindenburg, mit der Aufforderung, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. 1933 trat er der NSDAP bei und wurde Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburg-Amerika-Linie (Hapag). Ein Jahr später wurde er zum Vorsitzenden des Ostasiatischen Vereins gewählt, nachdem der bisherige Vorsitzende March zum Rücktritt gezwungen worden war, da seine Ehefrau jüdischen Glaubens war. Zudem war Helfferich im „Freundeskreis Reichsführer-SS“ (zu Beginn „Keppler-Kreis), ein Zusammenschluss aus der Wirtschaft, um stärkeren Einfluss auf die NS-Wirtschafspolitik zu nehmen und er engagierte sich in der „Akademie für Deutsches Recht“, eine Institution, die die Umgestaltung des Rechtssystems im nationalsozialistischen Sinne zum Ziel hatte. In den Kriegsjahren, von 1939 bis 1945, war Helfferich Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft (ESSO) in Hamburg.

Nach Kriegsende war er für kurze Zeit in Internierungshaft, wurde aber entlastet und ohne Prozess entlassen.1947 erschien seine Autorenbiographie, 1951 reiste Helfferich erneut nach Indonesien.

Test: Katharina Tenti