Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Hans (Johannes) Fiedler

(5.6.1926 Hamburg – 13.2.2008 unbekannt)
SS-Angehöriger, Verbandsfunktionär im Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen (ab 1995 Sozialverband SoVD Reichsbund)
Pestalozzistraße 38 (aktuelle Adresse des Sozialverbandes Hamburg)


Hans Fiedler wurde in Hamburg geboren und zog wahrscheinlich im Laufe der 1930er Jahre in den Harz. Von 1936 bis 1943 war er Mitglied in der HJ und 1943 zusätzlich Mitglied im Reichsarbeitsdienst (RAD). Im November 1943 trat er in die SS ein (Funker im Nachrichten Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon, Abteilung 2) und gehörte von 1943 bis zum 3.1.1944 zur SS-Division „Das Reich“, bis er wegen einer Verwundung ausschied. Die SS-Division „Das Reich“ ist für zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich.

Nach dem Krieg lebte Fiedler in Braunschweig und trat 1949 dem Reichsbund bei. Von 1950 bis 1956 war er Orts-, von 1958 bis 1997 Kreis- und von 1995 bis 1997 Landesvorsitzender. 1954 betätigte er sich als Schriftführer im Versehrtensportverein Braunschweig. 1996 bis 2001 war er Bundesvorsitzender des ab 1995 SoVD genannten Reichsbundes. 1954 bis 1980 war er zudem ehrenamtlicher Richter in Celle und beim Bundessozialgericht in Kassel.

2004 wurde die neue Bundesgeschäftsstelle des SoVD in Berlin in „Hans-Fiedler-Haus“ benannt. Hans Fiedler war Träger mehrerer Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland.
Text: Bernd Wedemeyer-Kolwe