Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene

Paul Wilhelm Ziesemer

(2. März 1903 Groß Machmin/ Pommern – Todesdatum nicht bekannt)
Adresse: nicht bekannt
Wirkungsstätte: KZ-Wittmoor, Segeberger Chaussee / Kriminalpolizei, Neuer Wall 88


Paul Wilhelm Ziesemer hatte eine Ausbildung zum Gärtner absolviert. Im Jahr 1923 kam er zur Hamburger Schutzpolizei. Nach der Machtübernahme 1933 wurde im Wittmoor im Norden Hamburgs eines der ersten Konzentrationslager für politische Gegner der Hamburger Polizei errichtet. Ziesmer wurde der dortige Lagerführer, ihm standen weitere Polizisten sowie SA Männer (Hilfspolizisten) als Wachpersonal zur Verfügung. Die Inhaftierten mussten bis zur Auflösung des Lagers im Oktober 1933 äußerst schwere Arbeit in der Torfgewinnung verrichten. Danach kamen sie in das KZ-Fuhlsbüttel. Ziesemer war später bei der Wohlfahrtspolizei und ab 1937 als Kriminalsekretär bei der Hamburger Kripo beschäftigt. Im Herbst 1939 wurde er zur Gestapo nach Wesermünde versetzt. Ziesemer war Mitglied der NSDAP und bewarb sich 1942 um die Aufnahme in die SS.

Nach Ende des Krieges und der Entnazifizierung wurde er im Jahr 1948 erneut in den Hamburger Polizeidienst eingestellt, über den weiteren Lebensweg Ziesemers ist nichts bekannt.

Text: Katharina Tenti