Hans Wilkens
(1894-1947)
Maler, Grafiker
Moorburger Elbdeich 161
Wilkensweg, Neugraben-Fischbek, benannt 1952
Hans Wilkens wurde am 14.6.1894 geboren und starb am 28.10.1947 in Hamburg-Harburg. Er lebte in Moorburg, Elbdeich 161.
In Wikipedia heißt es: „Nach kaufmännischer Lehre und Teilnahme am Ersten Weltkrieg erarbeitete sich Wilkens als Autodidakt einen naturalistisch-impressionistisch beeinflussten Malstil, den er besonders in seinen Landschaftsaquarellen weiter entwickelte und technisch verfeinerte. In seinen Arbeiten bevorzugte er ländlich-idyllische Szenerien, vor allem Wiesen und Gewässer, Bauernhäuser und Dorfansichten, aber auch Schiffs- und Hafenmotive. (…) Aus seiner im Jahre 1924 geschlossenen Ehe mit der aus Dänemark stammenden Anny Buhbe ging eine 1927 geborene Tochter hervor, (…). Der Maler wurde besonders während seiner letzten Lebensjahre durch den Moorburger Industriellen Karl Ritscher gefördert.“ [1] So wurde er 1940 bei der Firma Ritscher Traktorenwerke als Expedient angestellt. Damit gab Karl Ritscher dem Kunstmaler Wilkens eine finanziell gesicherte Stellung. Die Position übte Wilkens bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden am 1. Mai 1945 aus. Die Firma Ritscher beschäftigte in der NS-Zeit Zwangsarbeiter.
„In den 1930er- und 1940er-Jahren waren seine [Wilkens] Werke in seiner engeren und weiteren norddeutschen Heimat populär. Gelegentliche Ausstellungen, zum Beispiel im Kunsthaus Heine in Hannover, trugen zu seiner Bekanntheit bei. Die hannoversche Presse schrieb am 7. Dezember 1935: ‚[…] Die Kunst dieses Malers ist aufs engste verwurzelt mit seiner norddeutschen Heimat, deren typische Stimmungsreize er natürlich, wahr und seelenvoll, in einfacher, klarer Zeichnung und mit liebevoller Behandlung des Details wiederzugeben vermag. In seinen zarten, kleinformatigen, motivisch einfachen und ungekünstelten Aquarellen zeigt er ein beachtenswertes technisches Können, das mit den geringen Mitteln der Wasserfarbe große malerische Wirkung erzielt ‚Neben dem Schaffen von Gemälden und Aquarellen widmete sich Wilkens auch der Veröffentlichung von Zeitschriften-Illustrationen. So gestaltete er von 1932 an die Frontseite der monatlich erscheinenden Zeitschrift ‚Konsumgenossenschaftliches Volksblatt‘ (später ‚Genossenschaftsfamilie‘) sowie Beiträge zum ‚Harburger Kreiskalender‘.“ [2]
In der NS-Zeit trat Wilkens am 15.7.1937 der NSDAP bei. Von 1934 bis 1945 war er Mitglied der NSV und bekleidete dort die Funktion eines Zellenwalters. [3] Die NSV war „mit 17 Mio. Mitgliedern (1943) nach der Deutschen Arbeitsfront die größte und in der Öffentlichkeit bekannteste NS-Massenorganisation. (…) Ihren Anspruch auf Monopolisierung der gesamten freien und öffentlichen Wohlfahrt konnte die NSV zwar nicht realisieren, doch gelang es ihr, die in der freien Wohlfahrt tätigen Verbände zurückzudrängen bzw. gleichzuschalten, deren finanzielle Mittel zu beschneiden und auch die von den Kommunen getragene öffentliche Fürsorge einzuschränken. Angesichts der ihr zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel (Mitgliedsbeiträge, Spenden, staatliche Zuwendungen) war es möglich, in alle Bereiche der Wohlfahrt zu expandieren und dort spezifische Akzente zu setzen. Aufgrund ihrer scheinbaren Ideologieferne war die Arbeit der NSV populär und die Mitgliedschaft erschien auch für diejenigen, die dem Regime eher zögernd oder kritisch gegenüberstanden, aber aus Opportunitätsgründen in eine Parteiorganisation eintreten wollten, akzeptabel. Tatsächlich war die Arbeit der NSV von rasse- und erbbiologischen Selektionskriterien bestimmt, indem v. a. ‚rassisch wertvolle‘. Nur zeitweilig in eine Notlage geratene Bedürftige gefördert werden sollten, während ‚Minderwertige‘, ‚Asoziale‘, Alte und Kranke der (Minimal-) Unterstützung der öffentlichen Fürsorge überlassen wurden.“ [4]
Zu seinem Beitritt in die NSDAP erklärte Wilkens in seinem Entnazifizierungsfragebogen: „Parteipolitisch habe ich mich nicht betätigt sondern nur mein Amt als Zellenwalter der NSV ausgeübt. Auch habe ich weder eine Uniform getragen noch besessen. Tendenzmalerei im nationalsozialistischen Sinne habe ich nicht betrieben.“ [5]